"Ich mag keinen Weihrauch. Zu oft musste ich als Kind in die Kirche.
Es gibt somit auch keine Beweihräucherung meiner Arbeiten".
Pit Thul *1956 - ?
Künstler, Foto-Designer, Denker, Tierschützer, Earthling, Kapitalismushinterfrager mit heftigen philosophischen Ansätzen, Antinatalist, Palästinenserunterstützer (für eine längst überfällige Zweistaatenlösung).
Was gab es so im bisher leider wahnsinnig schnell ablaufenden Leben des Pit Thul ? Hier steht's jetzt:
Bald war klar: Fashion,- Beauty und Lifestylefotografie, alles Kurzlebige und so Unnötige kam für seinen weiteren beruflichen Werdegang nicht in Frage.
Die gezielte und konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Objekt auf der Mattscheibe war der richtige Weg. Er sah und sieht seine berufliche Berufung als Lichtbildner im Gestalten und Formen mit Licht.
Es begann in Aachen...
Schöne Architekturen von neuzeitlichen Kirchen und antiken Kirchen in NRW mussten als Grossauftrag professionell fotografisch dargestellt werden. Die erste Arca Swiss Grossformatkamera und die ersten Beleuchtungssysteme von Broncolor, sowie ein komplettes Labor für SW und Color wurde angeschafft. Wunderbares Cibachrome- Fotopapier wurde hier verarbeitet.
Der Fachschriften- Verlag in Fellbach/Stuttgart wurde zum Kunden. Es gab nach dem Mauerfall in den Neuen Bundesländern unzählige neue Fertighäuser von Fertighausproduzenten wie OKAL, BIEN ZENKER, FINGERHUT u.v.a.. Sie alle wollten gezeigt werden.
Aber auch die wissenschaftliche Fotografie in den Forschungslaboren der Standard Elektrik Lorenz AG und der Fraunhofer Gesellschaft benötigte sehr viele aufwendige bildliche Dokumentationen.
Firmen und Konzerne wie Panasonic, Krempel, LAPP Kabel u.v.a. wurden beste Kunden.
Niemals gab es Stillstand im Schaffen.
Parallel erfolgte der Aufbau des Design-Fotostudios in Stuttgart mit den Arbeitsschwerpunkten Stillife-, Architektur -und Industriefotografie. Jahre sehr erfolgreicher Zusammenarbeit mit internationalen Wirtschaftsunternehmen
als freiberuflicher Fotodesigner folgten. Der Kampf mit den staatlichen Institutionen
begann.
2010 - Verkleinerung des 460 qm großen Fotostudios im Stuttgarter Süden. Kleiner, aber sehr fein mit modernster Studiolichtanlage und spezifischem Studioequipment für Makrofotografie ausgestattet. Zusätzlich im Arbeitsportfolio Studiosachfotografie nun serielle, aber individuelle Produktaufnahmen mit kompletter digitaler Retusche und Freistellung des Objektes sowie weboptimierter Aufarbeitung.
- Seit Ende 2011 bis heute - Aufbau und fortwährender Ausbau einer Insektenzucht im eigenen Haus. Schwerpunkt ist die Zucht von seltenen Phasmiden. Diese im Bestand von ungefähr 800 – 1000 im Haus zumeist freilebenden Insekten und damit Erdenmitbewohner sind neben den Schmetterlingen Grundlage für das Gestalten von Textilien und Plakaten. Das Zusammenleben mit den Insekten als gleichberechtigte Individuen ist zugleich Stoff für tiefgreifende philosophische Betrachtungen, die sich in vielen nichtkommerziellen Arbeiten widerspiegeln.
Künstlerische Auseinandersetzungen mit der Natur haben keine 1:1 Abbildung zum Ziel, stattdessen meinen Sie auszudrücken was nicht offensichtlich ist und wollen eher allegorische und mythologische Deutungen ermöglichen. Auch liegt das Künstlerische nicht in der Technik, vielmehr in der Art der Vermittlung, was wiederum dazu führt dies über Formate und Räume beeinflussen zu können.
Viele Sechsbeiner/innen sind geboren und auch wieder gestorben im Atelier des Pit Thul.
Er kehrt teilweise zu seinen beruflichen Wurzeln zurück. Weil es eben doch auch persönliche Erfüllung bringt!
.